Twelve Daggers

Twelve Daggers ist eine der beliebtesten Tavernen in Tortuga. Eine Band spielt für gewöhnlich, während Gäste hier trinken und speisen.

CC: Straßen von Tortuga

Bevor Nathaniel das Gebäude betrat, versicherte er sich penibel, dass ihm niemand folgte. Erst dann schob er vorsichtig die Tür auf, lugte ins Innere und überprüfte ob dort jemand auf ihn wartete. Als er sich sicher war, dass die Luft rein war huschte er nach Drinnen. Ohne Umwege steuerte er die hinterste Ecke des Raumes an. Schnell packe er einen Topf mit einer Großen Zimmerpalme und zog sie weiter in den Raum. Den Leuten die ihn mit ihren argwöhnischen Blicken bedachten warf er ein harsches "Ssssch" zu, dann kauerte er sich hinter die Pflanze und drehte nervös die Flasche zwischen den Fingern. Als er etwas zur Ruhe gekommen war, trank er den letzten Schluck Rum und stellte die Flache zwischen seine Beine auf den Boden.

Jelly betrat die Taverne und steuerte direkt auf den Tresen zu. Sie hob die Hand, zeigte dem Mann hinter dem Tresen zwei Finger und wartete bis er schließlich zwei Flaschen Rum auf den Tresen stellte. Sie legte ein Paar Silberstücke hin, nahm die Flaschen an sich und ging mit Haddok an einen freien Tisch. Sie saßen nicht direkt in der Mitte aber sie konnte den Laden trotzdem recht gut überblicken. "Niemand der ihm auch nur entfernt ähnlich sieht", sagte sie und entkorkte mit den Zähnen eine der Flaschen. Mit der freien Hand reichte sie Haddok die andere, dann nahm sie einen Kräftigen Schluck. "Gar nicht mal so schlecht" Und dann noch einen.
"Stimmt, ich werde dafür sorgen das ein Paar Flaschen mehr aufgeladen werden."
Es entstand eine kurze Pause. Haddok fing gerade an irgendwas zu erzählen, doch Jelly´s Aufmerksamkeit gehörte nur dem Mann der gerade eben die Taverne betrat. Sie verkniff sich ein Grinsen und löste ihren Blick von ihm. Er schien Hektisch und sie wollte ihn keinesfalls aufschrecken. Dann fiel sie Haddok ins Wort.
"Haddok wir haben heute wirklich Glück. Das Suchen können wir uns sparen. Unser Freund hat gerade zu uns gefunden, und solltest du jetzt zu ihm schauen werde ich dir wehtun. Aye?"
"AYE!"
Die Flaschen knallten aneinander und der Rum lief ihnen die Kehlen hinunter. Vorsichtig behielt Jelly ihn aus den Augenwinkeln im Auge. Vorerst wollte sie sich ein Bild von ihm verschaffen ehe sie entschied wie sie vorgehen würde. Nach einer Weile stellte sie fest das er einfach nur ein ziemlich erbärmliches Bild bot. Kauernd hinter einer Pflanze, ängstlich wie ein kleines Kind das sich vor dem schwarzen Mann fürchtete. Bei dem Gedanken an den schwarzen Mann kam ihr sofort ein Bild des Käpt´n ins Gedächtnis und sie musste bei dem Vergleich schmunzeln.
"Auf" war alles was sie sagte, erhob sich von ihrem Stuhl und begleitet von Haddok ging sie zum Tresen rüber. Dort besorgte sie eine Flasche Schnaps und drei Gläser, mit denen die beiden sich dann zu Blake gesellten als wären sie alte Freunde.
Der schaute etwas verschreckt, doch Jelly lies ihm keine Zeit für Gedanken.
"Hier, du siehst aus als könntest du Gesellschaft und einen guten Schluck gebrauchen!" Damit knallte sie die Gläser vor ihnen auf den Tisch, entkorke mit den Zähnen die Flasche und goss jedem ein halbes Glas voll. Die Flasche stellte sie in die Mitte, er sollte das Gefühl haben sich frei bedienen zu können, und dann nahm sie ihr Glas und stieß es gegen seines.
"Wo Grog ist, da sind auch Piraten!"
Dann stieß sie mit Haddok an und schenkte ihm einen vielsagenden Blick. Zum Glück hatte der Käpt´n ihr Haddok an die Seite gestellt, der verstand auch ohne Worte...

Vorsichtig lugte Nathaniel durch die Palmblätter in Richtung Tür, er durfte nicht verpassen wenn diese Blutrünstige Meute hereingeplatzt kam. Hier hinten würden sie ihn zwar nicht sofort sehen, doch sobald sie sich auch nur etwas umsehen würden, würden sie ihn sehen.

"Hier, du siehst aus als könntest du Gesellschaft und einen guten Schluck gebrauchen!"
Er schreckte hoch und drehte sich in die Richtung aus der die Stimme kam. Hinter ihm standen zwei Personen, eine junge Frau und ein Mann. "Ich weiß nicht was sie von mir wollen werte Dame, doch ich habe keine Schulden bei Dirnen und möchte auch keine machen und euer Kind sieht mir mit Sicherheit auch nicht ähnlich."
Aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie eine Dirne hier auf Tortuga war eher gering, da er sich nicht erinnern konnte diese Frau jemals zuvor gesehen zu haben. Blake hievte sich nach Oben und musterte die Beiden Gestalten interessiert ehe er sich zu ihnen an den Tisch setzte. Er schnappte sich einen der soeben befüllten Krüge und hielt ihn in die Mitte des Tisches "Trinkt aus Piraten jo-ho".
Er setzte an, hielt jedoch kurz inne und stellte den Krug zurück auf den Tisch. "Mir geht folgendes durch den Kopf meine neuen Freunde; Da ich euch hier noch nie gesehen habe, habt ihr wohl erst vor kurzem hier auf Tortuga angelegt. Welches Schiff ist eures?" Während er sprach wanderte seine Hand vorsichtig, beinahe beiläufig auf seinen Schoß. Er griff nach seiner Pistole und spannte den Hahn und legte einen unschuldigen, interessierten Gesichtsausdruck auf.

Der erste Schritt war getan, doch das Eis sicher noch nicht gebrochen. Er machte nicht den Eindruck als ließe er sich bezirzen oder gar überreden. Jelly war auf alles gefasst und hatte keine andere Wahl mehr als sich der Situation und den Gegebenheiten anzupassen. Das hier musste jetzt spontan laufen. Sie würde ihn zum Käpt´n bringen, egal wie...
"Mir geht folgendes durch den Kopf meine neuen Freunde; Da ich euch hier noch nie gesehen habe, habt ihr wohl erst vor kurzem hier auf Tortuga angelegt. Welches Schiff ist eures?"
Seine Frage riss sie aus ihren Gedanken. Sie griff zur Flasche und schenke sich nach.
"Tortuga ist ein gut besuchter Ort. Kein Pirat der hier nicht wenigstens einmal angelegt hat und auch wenn ich sicher bin das ihr so manche Piratin persönlich kennt, wieso so misstrauisch, nur weil wir uns noch nie begegnet sind? Jetzt bin ich doch hier!"

Dann setzte sie das Glas an und kippte den Schnaps hinunter.
"Ich habe euch auch noch nie gesehen und doch bin ich jetzt hier. Ihr machtet den Eindruck als könntet ihr Gesellschaft oder Schnaps brauchen. Ich war mir nicht sicher, also brachte ich euch beides. Ich bin übrigens Jelly, nett das ihr fragt, und das hier ist mein alter Freund Haddok. Wir haben vor kurzem unser Schiff verloren und sind auf der suche nach einem neuen Käpt´n. Und wo findet man den wenn nicht auf Tortuga?"
Sie griff erneut zur Flasche und kippte zuerst ihm nach und dann sich.
"Und ihr seid?"
Dann streckte sie ihm ihr Glas entgegen und wartete darauf das er anstieß.

Die Frau stellte sich selbst als Jelly und ihren Kollegen als Haddock vor. Sie behauptete, dass sie ihr Schiff verloren hatten und nun ihr Glück unter einem neuen Käpt'n zu machen. Außerdem wollte sie Nathaniels Name wissen. Er stieß mit ihr an und zog seine Pistole vorsichtig aus dem Holster. "Ihr seid wahrlich Fremde auf Tortuga, wenn ihr noch nie von mir gehört habt. Mein Name ist Smith, oder Smitty wenn ihr wollt"
Im Normalfall hätte Nathaniel liebend gern mit seinem Namen und seinen Taten geprahlt, doch in diesem Fall klingelten alle seine Alarmglocken. Er beschloss die Beiden peniebel genau im Auge zu behalten, für den Fall das sie sich gegen ihn wenden würden.
Es war sehr merkwürdig, dass sich gerade jetzt da Sullivan hier war, Fremde für ihn interessierten.
"Mir kommt es reichlich unvernünftig vor, dass ihr so seelenruhig mit einem Fremden trinkt, zumal die sagenumwobene Red Queen am Hafen vor Anker liegt. Wenn man den Geschichten glauben schenken darf, kann man dem gottlosen Gesindel, das zu diesem Seelenverkäufen gehört, nicht vertrauen. Was sagt euch, dass ich euch nicht in den Rücken falle?" Nachdem er die beiden auf diese Weise herausgefordert hatte, machte er sich innerlichauf alles gefasst.

Jelly´s Lippen zierte ein breites Grinsen.
"Die sagenumwobene Red Queen, wieso sprecht ihr ausgerechnet von diesem Schiff? Sollten wir uns sorgen machen?"
Sie grinste und in Haddoks Richtung.
"Smitty also, ja? Ihr seht mir nicht aus wie ein Smitty, aber sagen wir einfach heute seid ihr Smitty und ich werde nicht weiter danach Fragen, es interessiert mich nicht so sehr. Ich würde euch jedoch bitten keine Fragen mehr zu stellen und vor allem, kein Wort mehr über dieses Teufelsschiff oder ihren Käpt´n! Ich würde mir meine Laune nur ungern damit vermiesen."
Sie griff erneut zur Flasche nur um festzustellen das sie inzwischen geleert war. Ein Vorwurfsvoller Blick in die Richtung von Haddok und sie erntete nur ein müdes lächeln.
"Nun gut, mir ist heut nach trinken. Ich habe das Gefühl das mir das Glück bald begegnet. Hier mein Freund, besorg uns noch eine Flasche und ein wenig Grog!"
Sie steckte Haddok ein paar Münzen zu, der sich ohne zu fragen auf den Weg zum Tresen machte.
"Was meint ihr könnte ein Mädchen wie ich tun um euch ein wenig zu lockern? Ich möchte meinen Spaß haben und vergessen, trinken und vergessen. Wir sind gestern mit einem Handelsschiff hier angekommen. Unser Schiff und unsere Crew wurden bei einer Schlacht versenkt. Das wir beide noch leben liegt wohl daran, das wir nicht besonders mutig sind. Die Niederlage war nah und so machten wir uns mit einem Rettungsboot davon. Das ist alles was ich dazu sage. Jetzt würde ich gerne weiter trinken und mich an der Gesellschaft erfreuen."

Die erwartete Explosion blieb aus, entweder wollten sie ihn weiterhin in Sicherheit wieden, oder sein Gefühl täuschte ihn dieses Mal. Doch die vielsagenden Blicke die die beiden unentwegt austauschten, machte das mulmige Gefühl, welches sich in seiner Magengegend breit machte, nicht besser. Auch dass sie seine falsche Identität in Frage stellte, wo sie doch gar keinen Grund dazu haben sollte, war verdächtig.
"Jaa, das bekomme ich in der Tat oft gesagt. Hätte ich den Namen meiner Mutter bekommen, währe ich jetzt ein Kingsley... dieser Name währe wohl passender gewesen." schwafelte Blake munter vor sich hin.
Es war der Dame wohl unangenehm, dass er die Red Queen zum Thema gemacht hatte. Auch weitere Fragen wollte sie ihm nicht zugestehen, das schränkte Blake in den Möglichkeiten den Beiden auf den Zahn zu fühlen.
"Ein Jammer, das mit eurem Schiff. Bei jedem Schiff, das zu Davy Jones geschickt wird, blutet mir das Herz, ganz ehrlich." Haddock war nun aufgestanden und trottete in Richtung Tresen. Währenddessen versuchte Jelly ihn mit allen Mitteln einzulullen. "Mir würde in der Tat einiges einfallen mit dem ihr meine Zunge lockern könntet Liebes." Er stand auf, lächelte sie süßlich an und wanderte um den Tisch auf sie zu, während er mit seinen Fingern spielerisch Kreise auf der Tischplatte machte. Seine Pistole presste er gegen seine Hüfte um sicherzustellen, so dass sie sie nicht wahrnahm ehe er bereit war zuzuschlagen. "Doch heute habe ich eine Verabredung mit jemanden, dem ich keinesfalls begegnen möchte" kurz bevor er bei Jelly angekommen war, schnappte er nach seinem Glas und schüttete dessen Inhalt in Jelly's Gesicht. Diese Ablenkung machte er sich zunutze, indem er auf den benachbarten Tisch sprang und seine Pistole zückte. Sein Ziel war die Halterung eines schweren Kronleuchters, der über dem Tisch an der Decke hing. Er drückte ab, der Kronleuchterfiel auf das eine Ende des Tisches und verwandelte den Tisch in ein Katapult, welches ihn nach oben auf den Bereich der Gästezimmer schleudete. "Das mit dem Grog tut mir Leid, doch ich weiß, dass ihr wisst wer ich bin. Und nun da ihr wisst, dass ich weiß, dass ihr es wisst, muss ich euch verlassen. Adé." haspelte Blake, ehe er in eines der Zimmer stürtzte, hindurchrannte und durch ein Fenster auf eines der Nachbardächer sprang.

Tbc: Straßen von Tortuga

Blake erhob sich kaum das Haddok den Tisch verlassen hatte. Zuerst gab er ihr das Gefühl auf sie einzugehen, dann passierte alles sehr schnell. Er hatte sich nach oben katapultiert und war in einem der Zimmer verschwunden. Jelly war sich sicher das er nicht vorhatte sich dort zu verbarrikadieren sondern von da die Flucht über die Dächer antreten würde.
"So ein Scheißkerl!"
Jelly sprang auf und rannte auf die Straße. Sie durfte keine Zeit verlieren. Sie rannte in die Richtung zu der die Zimmer gingen und die Straße entlang. Haddok war ihr gefolgt und mit einer raschen Handbewegung schickte sie ihn in die andere Richtung. Sie rannte hastig an ein paar Häusern vorbei. Vor einem der Häuser waren Leute gerade dabei Wahren über einen Flaschenzug hinauf unters Dach zu befördern. Sie zog ihr Schwert, packte das Seil auf der andern und schnitt die Last ab. Das Gewicht auf der anderen Seite beförderte sie nach oben und mit einem letzten Satz war sie auf dem Dach gelandet. Da war, direkt vor ihr und sah ihr direkt in die Augen. Sie hob ihr Schwert in Seine Richtung.
"Schade um den schönen Grog. Ich hasse es wenn Schnaps verschwendet wird. Die nächste Runde geht damit auf euch....Freund!"
Das letzte Wort betonte sie absichtlich sarkastisch.
Wie ihr bereits erwähnt habt besteht eine Verabredung und ich werde sicherstellen das ihr sie nicht verpasst!"
Sie machte einen Schritt auf ihn zu um zu sehen wie er darauf reagierte.

TBC: Straßen von Tortuga